F.A.Q.

Das Power bleaching findet in der Zahnarztpraxis statt. Der Zahnarzt behandelt die Zähne mit einer hochkonzentrierten Wasserstoffperoxidlösung, einem starken Oxidationsmittel /…/. Die Zähne sollten einige Tage später kontrolliert werden; sie können etwas nachdunkeln.

Neben diesem Bleichen mit hochdosierten Mitteln bieten Zahnärzte auch das Home bleaching an. Zuerst werden von den Zähnen Abdrücke genommen, die als Form für die Herstellung einer perfekt sitzenden Gebissschiene aus Kunststoff dienen. Auf diese Schiene trägt der Patient – nach Anleitung durch den Zahnarzt — den Wirkstoff auf und setzt sie über Nacht ein. Das Mittel bleicht dabei die abgelagerten Farbpigmente im Zahnschmelz. Je nach Grad der gewünschten Aufhellung kann die Behandlung mehrere Wochen dauern. Die eigentliche Farbe des Zahnes und die Farbe der Füllungen ändern sich nicht; das kann — vor allem bei Kunststofffüllungen im Frontzahnbereich — unangenehm auffallen.

Die Aufhellung hält (je nach Ursache der Verfärbung) ein bis drei Jahre.

Auch tote Zähne lassen sich bleichen (Internal bleaching): Dazu legt der Zahnarzt Kofferdam um den Zahn, bohrt ihn auf und entfernt das Füllungsmaterial bis zum Eingang der Wurzel. Anschließend füllt er ein Bleichmittel ein und belichtet den Zahn mit einer starken Lichtquelle. Dieser Bleichvorgang muss manchmal mehrere Male wiederholt werden. Ist das Ergebnis noch nicht zufriedenstellend, legt der Zahnarzt eine Bleicheinlage und verschließt den Zahn für etwa eine Woche provisorisch (Walking bleachtechnique). In der Regel ist das Bleichen von marktoten Zähnen sehr erfolgreich und hält viele Jahre an.

Die Paßgenauigkeit der Bissschiene ist beim Bleichen sehr wichtig. Die mit dem Wirkstoff gefüllte Schiene wird meist über Nacht getragen. Auszug aus: Zähne. Vorsorge, Behandlung, Kosten. (Stiftung Warentest, Berlin 1999). Anmerkung der Redaktion: Beiträge z.T. gekürzt 2012.

Die Anwendung von Implantaten wurde in Deutschland im Jahre 1981 offiziell durch die Gesellschaft für Zahn-, Mund- und Kieferheilkunde (DGZMK) wissenschaftlich anerkannt. Der ursprüngliche Einsatzzweck von Implantaten war die Verankerung von Vollprothesen bei anatomisch besonders ungünstigen Kieferverhältnissen bei denen eine konventionelle abnehmbare Vollprothese auch im besten Fall nicht mehr funktionsfähig zu gestalten ist. Implantate haben sich inzwischen jedoch auch bei zahlreichen anderen Formen von Zahnverlust bewährt.

Ob eine Implantatversorgung im Einzelfall in Frage kommt, klären Arzt und Patient gemeinsam. Dabei werden sie sich mit den Einsatzbereichen von Implantaten beschäftigen. Diese Einsatzgebiete nennt der Zahnmediziner Indikationen.

Eine Indikation zur Implantation kann dann bestehen, wenn der Patient einen zahnlosen Unterkiefer aufweist, der einer konventionellen Vollprothese nicht genügende Stabilität (Halt durch Saugeffekt) bietet. Dies ist dann der Fall, wenn im Laufe der Jahre ausgeprägter Knochenabbau (Atrophie) stattgefunden hat, welcher bei langer Zahnlosigkeit oder mangelnder Prothesennachsorge auftreten kann.

Unterschreitet das verbleibende Knochenangebot des Kiefers jedoch das Mindestmaß, welches zur Verankerung ausreichend langer Implantate nötig ist, ist eine Einpflanzung nur nach vorbereitenden knochenaufbauenden Maßnahmen möglich.

Wenn die allgemeinen medizinischen Voraussetzungen zur Implantation erfüllt sind, gibt es folgende Versorgungsvarianten: Durch Einpflanzung von zwei bis vier künstlichen Zahnwurzeln ist es möglich, eine herkömmliche, herausnehmbare Unterkieferprothese durch Verbindungselemente so zu stabilisieren, dass der Patient in ästhetischer und funktioneller Hinsicht befriedigend rehabilitiert wird. Wenn ein Patient festsitzenden Zahnersatz (eine Brücke) wünscht, ist in der Regel im Unterkiefer die Implantation von mindestens sechs Implantaten, im Oberkiefer von acht Implantaten erforderlich.

Weitere Indikationen

+ Zahnloser Oberkiefer ,Große Zahnlücke

+ Verkürzte Zahnreihen

+ Einzelzahnlücken

Frühe Implantationen haben Vorteile

Implantate ermöglichen eine optimale Wiederherstellung von Funktion und Ästhetik, wenn die Versorgung frühzeitig genug erfolgt, d. h. bevor es durch den Verlust des natürlichen Zahnes und vor allem dessen Wurzel zu dem sonst unvermeidlichen Abbau (Resorption, Atrophie) des Kieferknochens kommt. Die knochenerhaltende Wirkung von Implantaten – nicht nur im Frontzahnbereich – durch die Einleitung der natürlichen Kaukräfte stellt grundsätzlich einen wesentlichen Vorteil der Implantation dar. Aber auch wenn es bereits zum Verlust von Kieferknochensubstanz gekommen ist, gibt es heute mehrere Verfahren, das verloren gegangene Knochenvolumen wieder aufzubauen. Die Behandlung dauert dann insgesamt länger.

Zahnersatz auf Implantaten

Patienten wollen keine „Implantate“, ihr Wunsch ist Zahnersatz, der von natürlichen Zähnen funktionell und kosmetisch nicht zu unterscheiden ist. Das Implantat ist nur Mittel zu diesem Zweck.

 

Kronen, Brücken oder Prothesen

Wenn die Implantate erfolgreich eingeheilt sind, kann die prothetische Versorgung vorgenommen werden. Dazu werden die Implantate durch Kopfteile (Pfosten) ergänzt. Auf diesen Kopfteilen können nun künstliche Zahnkronen oder Prothesen verankert werden. Die Behandlungsmaßnahmen zur Anfertigung solcher Konstruktionen ähneln im Prinzip dem Vorgehen bei der Versorgung natürlicher Zähne. Die Anforderungen an Zahnarzt und Zahntechniker sind jedoch besonders hoch, da schon geringste Ungenauigkeiten im Fertigungsprozess nach der Eingliederung zum Verlust der Implantate führen können. An dieser Stelle soll nochmals verdeutlicht werden, dass Implantate lediglich den Einsatz herkömmlicher prothetischer Restaurationen (Kronen, Brücken, Prothesen) ermöglichen. Diese Restaurationen werden durch Schrauben oder Aufzementieren mit den Implantaten verbunden.

 

Gestaltung hängt vom Pflegebedarf ab

Die Gestaltung des implantatgestützten Zahnersatzes richtet sich in besonderem Maße nach den Pflegeanforderungen an Implantate. Ablagerungen von Zahnbelag (Plaque) oder Zahnstein können Entzündungen auslösen, die das Implantat nachhaltig gefährden. Aus diesem Grunde muss der Zahnarzt eine leichte Zugänglichkeit der Halsbereiche der Implantate gewährleisten. Spezielle Hygieneartikel (z. B. Zahnzwischenraumbürsten) ermöglichen dem Patient eine optimale Pflege der empfindlichsten Bereiche der Implantatkonstruktion. Allerdings bedingt diese „Pflegbarkeit“ häufig ästhetische Einschränkungen besonders bei festsitzenden Restaurationen; Patienten vergleichen derartige Konstruktionen gelegentlich mit „Pfahlbauten“. Herausnehmbare Prothesen bieten unproblematischere hygienische Voraussetzungen.

Auszug aus: KZBV – Informationen zum Zahnersatz – 2015.

Diese Kunststoffüllungen sind stabil und belastbar, sie kommen vor allem im vorderen Zahnbereich zum Einsatz, bei kleinen und mittelgroßen Defekten auch bei Backenzähnen. Das Material muss mit Adhäsivtechnik (Ätz-Klebe-Technik) in der Höhlung (Kavität) verankert werden. Die Füllung sollte rundherum von Zahnschmelz umgeben sein.

Vorteile:

  • Sie sind zahnfarben.
  • Es muss kaum gesunde Zahnsubstanz weggebohrt werden, nur die Karies.
  • Komposit ist vor allem zur Erstversorgung geeignet.

Nachteile:

  • Das Material schrumpft bei der Verarbeitung. Dadurch kann ein Randspalt zwischen Zahn und Füllung entstehen, eine Eintrittspforte für Bakterien, was erneut zu Karies führt (Sekundärkaries). Besonders gefährdet ist der Zahnhals im Bereich der Zahnzwischenräume.
  • Die Haltbarkeit wird mit nur etwa vier bis sechs Jahren angegeben.

Kompositfüllungen für kleine und mittelgroße Schäden an Backenzähne

Auszug aus: Zähne. Vorsorge, Behandlung, Kosten. (Stiftung Warentest, Berlin 1999).

Anmerkung der Redaktion: Beiträge z.T. gekürzt 2012.

Amalgam ist eine Mischung von zirka 50 Prozent Quecksilber (chemisches Symbol: Hg) mit anderen Metallen (Silber, Zinn und Kupfer). Die Zahnmedizin verwendet es seit ungefähr 150 Jahren; lange Zeit war es das am häufigsten verwendete Füllungsmaterial weltweit.

Bei Menschen mit Amalgamfüllungen lassen sich im Durchschnitt mehr Quecksilberverbindungen im Körper (Blut, Urin, Nieren, Leber, Gehirn) nachweisen als bei Menschen ohne Amalgamfüllungen. „Amalgam trägt messbar zur Quecksilberbelastung im Menschen bei“, bestätigt inzwischen das Berliner Bundesinstitut für Arzneimittel und Medizinprodukte (BfArM) ehemals Bundesgesundheitsamt. Eine gesundheitliche Gefährdung ist trotz zahlreicher kritischer Untersuchungen nach dem Stand der Wissenschaft allerdings nicht zu erwarten – mit Ausnahme der seltenen Quecksilberallergie. Die Quecksilberfreisetzung aus Amalgam erreicht auch bei zahlreichen großflächigen Füllungen nur einen Bruchteil der mittleren täglichen Quecksilberbelastung aus Wasser, Nahrung (vor allem Fisch) und Atemluft (20 Mikrogramm pro Tag). Von der Weltgesundheitsorganisation WHO wird eine tägliche Aufnahme von 43 Mikrogramm als vertretbar angesehen, die kritische Dosis liegt bei 400 Mikrogramm pro Tag.

Das Hin und Her in der Amalgamdiskussion hat alle Beteiligten – Patienten, Zahnärzte und Behörden stark verunsichert, obwohl die deutschen Vorschriften im internationalen Vergleich die strengsten sind. In den USA beispielsweise, die über eine hochqualifizierte Zahnmedizin verfügen, gibt es keine Einschränkungen für diesen Füllstoff. In Schweden und Österreich ist seine Verwendung nur bei Schwangeren verboten. Doch die Weltgesundheitsorganisation WHO, die Mehrheit der Zahnärzte, die Deutsche Gesellschaft für Zahn-, Mund- und Kieferheilkunde, die deutsche Bundeszahnärztekammer und deren österreichische Schwesterorganisation haben immer wieder vor weiteren Einschränkungen beim Amalgam gewarnt. Tenor: Auch die Kompositfüllungen haben gravierende Nachteile. Aus wissenschaftlich-medizinischer Sicht sehen sie keinen Grund für einen Verzicht auf Amalgam, denn trotz intensiver Forschung und anderslautender Werbung ist es noch nicht gelungen, einen völlig gleichwertigen Ersatz zu finden.

Auszug aus: Zähne. Vorsorge, Behandlung, Kosten. (Stiftung Warentest, Berlin 1999).
Anmerkung der Redaktion: Beiträge z.T. gekürzt 2012.

Teilprothesen

Herausnehmbare Teilprothesen kommen dann zum Einsatz, wenn ein Mensch so viele Zähne verloren hat, dass er nicht mehr mit festsitzendem Zahnersatz versorgt werden kann, also nicht genügend Verankerungsmöglichkeiten für eine Brücke bestehen. Meist sind bereits mehr als sechs wichtige Zähne in einem Kiefer verloren gegangen, das heißt, die Teilprothese dient meist zur Wiederherstellung der Funktionen des bereits ausgeprägt geschädigten Lückengebisses. Schwerwiegende Schäden wie Zahnwanderungen, Zahnkippungen oder Zahnengstand sind häufig zusätzlich vorhanden. Zahnbetterkrankungen kommen regelhaft vor. Kiefer und Schleimhäute sind oft von Knochenabbau und Schleimhautveränderungen betroffen. Kiefergelenk und Muskulatur können zusätzlich in Mitleidenschaft gezogen sein.

Unterschiede zwischen Teilprothese und Brücke

Bei der prothetischen Behandlung kann man viele Ziele mit einer Brücke oder einer Teilprothese erreichen. Die folgende Übersicht zeigt aber, dass es in vielen Punkten bedeutende Unterschiede zwischen einer Teilprothese und einer Brücke gibt.

Kriterium  Teilprothese Brücke 

Tragekomfort

weniger gut sehr gut

Halt weniger sicher sehr sicher

Ästhetik weniger gut

Anpassung bei weiterem Zahnverlust möglich  nicht möglich

Allergische Reaktion sehr selten sehr selten

Kariesentstehung höher  niedrig

Zahnfleischschutz geringer  gut

Kosten  geringer  hoch

Funktionsperiode 8-10 Jahre 15-20 Jahre

Dieser Überblick verdeutlicht, dass – wenn immer möglich – die Brücke das erfolgreichere Behandlungsmittel bzw. Versorgungskonzept ist. Der größte Nachteil von Teilprothesen besteht darin, dass der Verlust weiterer Zähne ausgelöst werden kann – vor allem dann, wenn der Patient die Pflege der Restzähne nicht sehr gewissenhaft durchführt; wobei die Konstruktion der Prothese die Pflege erschweren kann. Man weiß, dass die Teilprothese die Keimbelastung im versorgten Kiefer erhöht und das Risiko steigt, Zahnerkrankungen auszulösen.

Vollprothese

Eine Total- oder Vollprothese ist ein herausnehmbarer Zahnersatz, der eingesetzt werden kann, wenn entweder im Ober- oder Unterkiefer oder in beiden Kiefern keine Zähne mehr vorhanden sind. Ziel der Behandlung ist die kaufunktionelle, ästhetische und phonetische Rehabilitation eines zahnlosen Patienten.

In Deutschland gibt es relativ wenige Menschen, die gar keine Zähne mehr besitzen. Aus der Vierten Deutschen Mundgesundheitsstudie (DMS IV), die 2005 durchgeführt wurde, geht hervor, dass einem Erwachsenen heute durchschnittlich 2,7 Zähne fehlen. Völlige Zahnlosigkeit (im Ober- und Unterkiefer) ist bei den 35- bis 44-Jährigen Untersuchten lediglich bei 1 Prozent festgestellt worden. Die Zahl der durchschnittlich fehlenden Zähne bei Senioren ist von 17,6 Zähnen im Jahr 1997 (DMS III) auf 14,2 Zähne im Jahr 2005 gesunken. Im gleichen Zeitraum ist die Zahl der Personen mit totaler Zahnlosigkeit von knapp 25 Prozent auf knapp 23 Prozent zurückgegangen. Immer mehr Menschen in hohem Alter haben heute dank der verbesserten Prophylaxe und der guten prothetischen Versorgung noch eigene Zähne und benötigen somit keine Vollprothese. Während 1997 noch etwa 44 Prozent der 65- bis 74-Jährigen eine Vollprothese erhalten haben, waren es 2005 nur noch gut 30 Prozent. In dieser Altersgruppe gibt es mittlerweile auch einen klaren Trend zu festsitzendem Zahnersatz.

Auszug aus: KZBV – Informationen zum Zahnersatz – 2015

Die Ummantelung eines Zahnes durch einen geeigneten Werkstoff wie zum Beispiel einer Metalllegierung oder Keramik wird als Überkronung bezeichnet. Aufgabe einer Einzelkrone ist es, den Zahn wiederherzustellen und dadurch möglichst lange zu erhalten.

Kronen kommen vor allem dann zum Einsatz, wenn ausgedehnte Teile eines Zahnes völlig zerstört sind. Brücken dienen dem Ersatz verloren gegangener Zähne. Anker- oder Pfeilerzahn nennt man den überkronten Zahn, der mit dem zahnersetzenden Teil der Brücke, dem Brücken- oder Zwischenglied, verbunden ist.

 Vorteile von Kronen und Brücken

Der unübertroffene Wert von Kronen und Brücken liegt vor allem darin, dass Patienten diese Art der Versorgung fast immer problemlos annehmen. Kronen- und Brücken werden wie die eigenen Zähne wahrgenommen, nicht wie Zahnersatz“, also einer herausnehmbaren Prothese. Mithilfe der Brücke wird aber nicht nur die Kaufähigkeit wiederhergestellt, sondern gleichzeitig auch die Ästhetik und die Sprachfunktion eines Menschen. Mit Kronen und Brücken kann man effizient kauen, weil die Feinsteuerung des Kausystems intakt bleibt und der Zahnarzt die Möglichkeit hat, die Kauflächen eines Zahnes exakt und dauerhaft wiederaufzubauen. Da Brücken und Kronen fest zementiert sind, können Patienten den Zahnersatz auch nicht versehentlich falsch einsetzen. Die Haltbarkeit von Kronen und Brücken ist sehr gut, d.h. sie haben einen langen Gebrauchswert.

Alternativen zur Behandlung mit Brücken sind:

> Versorgung mit einer Teilprothese

Implantatversorgung

> Kieferorthopädischer Lückenschluss

> keine Therapie

Behandlungsgründe

Hauptgrund für eine Überkronung ist die ausgedehnte Zerstörung von Zähnen durch Karies, vor allem dann, wenn die Möglichkeit fehlt, Füllungen im Zahn sicher zu verankern. Wird die gesamte natürliche Mantelschicht aus Zahnschmelz ersetzt, so spricht man von einer (künstlichen) Voll- oder Hülsenkrone; wird der Zahnschmelz nur partiell abgetragen, von einer Teilkrone. Die Übergänge zwischen Voll- und Teilkronen sowie zu den vielflächigen Einlagefüllungen (Inlay, Onlay, Overlay) sind fließend.

Wann werden Kronen angewendet?

Indikationen für Einzelkronen können sein: > den durch Karies und ausgedehnte (plastische) Füllung geschwächten Zahn wiederherzustellen und dauerhaft zu schützen;

durch Verschleiß (extreme Abkauens) oder Unfall verloren gegangene Hartsubstanz zu ersetzen;

> Entwicklungsstörungen, die seit dem Durchbruch der Zähne vorliegen, auszugleichen;

> Halte- und Stützelemente (z. B. Teleskope) für partielle oder subtotale Prothesen aufzunehmen;

> Stellungs- und Formanomalien der Zähne zu korrigieren; ästhetische Korrekturen vorzunehmen

Eine Zahnbrücke kann beispielsweise bei Nichtanlage eines Zahnes und bei Zahnverlust duch Karies, Zahnbetterkrankungen oder Unfall nötig werden.

Kontraindikationen für Kronen- und Brückenrestaurationen können sein:

> Defekte, die aufgrund ihrer Lokalisation und Ausdehnung noch mit plastischen Füllungsmaterialien (Amalgam, Kunststoff) versorgt werden können;

jugendliches Alter (Ausnahmen: Adhäsivbrücke, provisorische Kronen, Konfektionskronen im Milchgebiss);

> Zähne mit schlechter Erhaltungsprognose;

> unzureichende Pflege durch den Patienten

Unter 18 bis 20 Jahren wird heute kaum Kronen- und Brückenersatz verwendet. Ganz selten werden bei Jungendlichen oder Kindern zur Erhaltung der Zähne Einzelkronen benötigt (dann meist provisorische Kronen). Bei Zahnverlust durch Trauma oder Nichtanlage von Zähnen kommen in dieser Altersgruppe heute häufiger sogenannte Adhäsivbrücken zum Einsatz. Mit ihnen kann man die Zeit bis zu einem endgültigen Ersatz überbrücken. Adhäsivbrücken werden im Mund eingeklebt, ohne dass die Pfeilerzähne ausgedehnt präpariert werden müssen. Das bedeutet, dass der Zahnarzt den Zahn „beschleift“.

Der Einsatz von Einzelkronen und Brücken ist also in erster Linie von Größe und Ort des entstandenen Zahndefektes abhängig. Ziel ist, den gesamten Zahnbogen auf möglichst lange Sicht wiederherzustellen und dauerhaft zu erhalten.

Auszug aus: KZBV – Informationen zum Zahnersatz – 2015.

– Ausschaltung von Schmerzen –

Viele Behandlungen in der Zahnmedizin tun weh. Diesen Schmerz kann die Lokalanästhesie (die „Spritze“) für einige Zeit ausschalten – nicht immer, aber in den meisten Fällen.

Die Ausschaltung des Schmerzes erleichtert die Behandlung. Der Schmerz kann unter anderem dazu führen, dass die Speicheldrüsen reflexartig Speichel ausschütten. Für manche Behandlungen ist aber absolute Trockenheit notwendig, sonst halten zum Beispiel Füllungen nicht. Vor Vergiftungen oder sonstigen schweren Nebenwirkungen brauchen Sie keine Angst zu haben. Allergische Reaktionen sind äußerst selten.

Die Wirksamkeit der „Spritze“ ist sehr gut; sie liegt bei über 90 Prozent. Umgekehrt formuliert: In manchen Fällen wirkt sie nicht. Ein häufigeres Problem ist, dass ein Mittel in derselben Dosierung bei verschiedenen Menschen höchst unterschiedlich lange wirkt. Sollte die Wirkung der ersten Spritze nachlassen, ist eine zweite möglich. Auch Eiteransammlungen können die schmerzstillende Wirkung reduzieren; dasselbe gilt bei Drogenkonsum, Alkohol- und Nikotinmissbrauch.

Manche Zahnärzte setzen teilweise eine andere Technik zur Schmerzreduktion ein – die transkutane elektrische Neurostimulation, kurz TENS genannt. Mit elektrischen Impulsen soll die Reizleitung in den Nerven unterbrochen oder gedämpft werden.

Auszug aus: Zähne. Vorsorge, Behandlung, Kosten. (Stiftung Warentest, Berlin 1999).
Anmerkung der Redaktion: Beiträge z.T. gekürzt 2012.

Patienteninformation

– Die verschiedenen Techniken der Lokalanästhesie –

Je nach bevorstehender Behandlungsart können verschiedene Anästhesietechniken eingesetzt werden:

Die Infiltrationsanästhesie

Bei der Infiltrationsanästhesie können einzelne Zähne, der umgebende Knochen und das bedeckende Weichgewebe, kleinere Areale der Mundschleimhaut oder die Gesichtshaut betäubt werden. Mit einer Injektionskanüle wird die Lokalanästhesielösung unter die Schleimhaut oder in der Nähe der Wurzelspitze gespritzt. Das Medikament dringt in den Knochen und das umgebende Gewebe ein und betäubt die Nervenenden. Diese Anästhesieform wird überwiegend im Oberkiefer angewandt, da dieser eine relativ lockere Knochenstruktur aufweist.

Die Leitungsanästhesie

Im Unterkiefer kommt überwiegend die Leitungsanästhesie zur Anwendung. Das Lokalanästhetikum wird möglichst nah an den Nervenstamm eingebracht und damit das ganze Versorgungsgebiet dieser Nerven betäubt.

Die intraligamentäre Anästhesie

Bei der intraligamentären Anästhesie wird die Lokalanästhesielösung direkt an die Wurzel des zu behandelnden Zahnes in den Zahnhalteapparat eingebracht.

Von dort breitet es sich im Knochen bis zur Wurzelspitze aus. Es betäubt nur diesen Zahn und nicht das umgebende Weichgewebe.

Die intraossäre Anästhesie

Dieser Technik vergleichbar ist die intraossäre Anästhesie, bei der die Lokalanästhesielösung zwischen den Zahnwurzeln direkt in den Knochen gespritzt wird. Da hierbei sowohl ein lokales als auch allgemeines Infektionsrisiko besteht, ist es nur eine Methode der zweiten Wahl.

Die Oberflächenanästhesie

Durch Spüllösungen, Sprays oder Salben wird bei der Oberflächenanästhesie die Mundschleimhaut betäubt. Die Oberflächenanästhesie wird eingesetzt, um den Injektionsschmerz zu vermindern, gegen den Würgereiz beim Röntgen und bei Abformungen, bei der Behandlung von schmerzhaften Mundschleimhautverletzungen und bei kleinen Behandlungen am Zahnfleisch.

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Was übernimmt die Kasse?

In der Zahnheilkunde wird in der Regel eine lokale Schmerzausschaltung angewendet. Hierzu zählen die Infiltrationsanästhesie, die Leitungsanästhesie, die intraligamentäre Anästhesie und die intraossäre Anästhesie (alle Techniken sind auf dieser Seite beschrieben). Diese Techniken werden von den Krankenkassen übernommen. Über die Abrechnung von oberflächlichen Anwendungen, wobei das Zahnfleisch (z. B. die Einstichstelle der Spritze) und nicht die Zähne oder der Knochen betäubt werden, entscheidet jeder Zahnarzt selbst.

Auszug aus: KZBV – Lokalanäthesie – Die verschiedenen Techniken – 2016

Parodontalerkrankungen

Gingivitis:
Entzündung des Zahnfleisches; tritt sehr häufig auf und ist in der Regel gut zu behandeln.

Parodontitis:
Entzündung und in der Folge Abbau des Zahnhalteapparates (Zahnfleisch und Kieferknochen); führt zum Zahnverlust, ist häufig mit Erfolg behandelbar.

Parodontose:
Abbau des Zahnbettes, Schwund des Knochens und des Zahnfleisches ohne Entzündung, ist selten und kaum behandelbar.

Gesundes Zahnfleisch ist hellrosa und liegt fest am Zahnhals an. Beläge lassen sich gut entfernen.

Wenn die Beläge nicht regelmäßig entfernt werden, entsteht Gingivitis. Der leicht entzündete Zahnfleischsaum löst sich vom Zahn.

Ablagerungen und Bakterien machen sich auch unter dem Zahnfleischrand breit. Es entsteht ein sehr harter Belag (Konkrement), und es bildet sich eine Zahnfleischtasche – ein Sammelplatz für Speisereste und Bakterien. Der Körper bekämpft sie mit einer Entzündung (in manchen Fällen bis zum Abszess). Die Fresszellen, die die eingedrungenen Bakterien bekämpfen sollen, bauen aber auch den Knochen und die Haltefasern ab. Der Zahn verliert an Halt.

Auszug aus: Zähne. Vorsorge, Behandlung, Kosten. (Stiftung Warentest, Berlin 1999).

Anmerkung der Redaktion: Beiträge z.T. gekürzt 2012.

Eine der wichtigsten Untersuchungsmethoden des Zahnarztes ist das Röntgen. Es zeigt die innere Beschaffenheit von Zähnen und Kiefer. Die Strahlenbelastung ist heutzutage vergleichsweise gering. Mit modernen Geräten, hochempfindlichen Filmen und bei Einhaltung aller Sicherheitsvorschriften ist das Röntgen für Sie ungefährlich.

Trotzdem sollten Sie der Strahlung möglichst wenig ausgesetzt sein. Um empfindliche Bereiche des Körpers zu schützen, gibt es Bleischürzen und Bleikragen. Die modernen digitalen Röntgengeräte bieten dem Arzt zwar für die Diagnose keine besseren Bilder, die Strahlenbelastung des Körpers ist aber wesentlich geringer.

Ein großer Teil der Karies wäre für den Zahnarzt ohne Röntgen nicht sichtbar. In vielen Fällen ist die Oberfläche des Zahnschmelzes glatt und sieht intakt aus. Erst das Röntgen zeigt, dass der Zahn darunter entmineralisiert ist: Kariöse Stellen erscheinen auf dem Röntgenbild dunkler. Karies im Frühstadium kann es nicht darstellen. Erst wenn die Auflösung des Zahnes fortgeschritten ist (Entmineralisierung von etwa 30 Prozent), sind die Bilder eindeutig.

Einzelaufnahmen zeigen drei bis vier Zähne in bestmöglicher Genauigkeit. Das ist vor allem vor dem Ziehen von Zähnen nötig, beim Einsetzen von Kronen, bei Wurzel- und Parodontalbehandlungen. Weist das Gebiss sehr starke Schäden auf, braucht der Zahnarzt von allen Zähnen und beiden Kiefern genaue Aufnahmen. Diese Serie von Einzelbildern heißt Zahn- oder Röntgenstatus.

Das Panoramaröntgen

Gibt dem Zahnarzt einen Überblick über beide Kiefer. Es zeigt:

  • ob Zähne gänzlich fehlen oder (noch) nicht durchgebrochen sind,
  • Entzündungen, vor allem in Zahnfleischtaschen und an der Wurzelspitze,
  • den Zustand des Kieferknochens und
  • Veränderungen im Bereich der Wurzelspitzen.

Auszug aus: Zähne. Vorsorge, Behandlung, Kosten. (Stiftung Warentest, Berlin 1999).

Anmerkung der Redaktion: Beiträge z.T. gekürzt 2012

Die Wurzelbehandlung /…/ ist eine schwierige und langwierige Behandlung, die meist mehrere Sitzungen erfordert und nur ein Ziel hat: den Zahn zu erhalten, auch wenn er innerlich schon abgestorben ist.

Eine Wurzelbehandlung wird notwendig, wenn sich das Zahnmark entzündet hat (Pulpitis) und diese Entzündung nicht mehr ausheilen kann. Früher gab es in so einem Fall nur eine einzige Hilfe: die Extraktion, also das Ziehen des Zahnes. Heute gehört die Wurzelbehandlung zu den häufigen Eingriffen von Zahnärzten.

Die Ursachen für die Entzündung des Zahnmarks (Pulpitis) sind vielfältig. Meist geht der Anstoß von einer Karies aus: Selbst wenn der Zahn noch nicht geschmerzt hat, kann es bereits zu einer irreversiblen bakteriellen Infektion der Pulpa gekommen sein. Dann kann sie sich trotz vollständiger Entfernung der Karies durch den Zahnarzt nicht mehr erholen, und eine Wurzelbehandlung muss eingeleitet werden.

Auszug aus: Zähne. Vorsorge, Behandlung, Kosten. (Stiftung Warentest, Berlin 1999).
Anmerkung der Redaktion: Beiträge z.T. gekürzt 2012.